So könnte der Paul-Bauwens-Adenauer-Park/Honourfield Central Park aussehen  (Collage - Quelle: bing maps)

So könnte der Paul-Bauwens-Adenauer-Park/Honourfield Central Park aussehen (Collage - Quelle: bing maps)

Das Heliosgelände ist auf Maklerdeutsch gesagt ein “Filetstück im Herzen eines pulsierenden Szeneviertels”. Und es ist in Gefahr. Die fortschreitende Gentrifizierung des Viertels hat die Investoren aufmerksam werden lassen auf die vermeintliche Brache zwischen Ehrenfeldgürtel, Venloer-, Helios- und Vogelsangerstraße. Und auch die Politik interessiert sich plötzlich wieder für das Gelände, das seit 30 Jahren in etwa so ausschaut, wie derzeit.

Die meisten Ideen zum Heliosgelände, die im Umlauf sind, werden dem Stadtteil Ehrenfeld großen Schaden zufügen. Eine reine Wohnbebauung wird Auswirkungen auf die Ausgehmeile rund um das Underground haben. Ein neues Büroquartier wird das Viertelszentrum zu einem toten Platz machen.

Die mit Abstand furchtbarsten Folgen wird jedoch ein Einkaufszentrum in der geplanten Größe von 20.000 bis 30.000 Quadratmetern Verkaufsfläche haben. Es schadet dem Handel auf der Venloer genauso wie es den Verkehr auf den sowieso schon vielbefahrenen Straßen rund um das Heliosgelände vermehren wird. Es killt die Subkultur, die Nischen und die kleinen Fluchten auf dem Gelände. Ateliers, Werkstätten und Läden werden einem Koloss von den ungeheuren Ausmaßen der “Köln Arcaden” weichen müssen. Garant dafür ist die Betreibergesellschaft MFI. Dieser Konzern pflanzt seine seelenlosen Zweckbauten in die Innenstädte der Republik – ausschließlich dem Konsum und dem Profit verpflichtet. In den Shopping-Malls entsteht dann ein völlig künstlicher, videoüberwachter, sauberer, nicht-öffentlicher Raum – Schwarze Sheriffs inklusive.

Das Heliosgelände ist keineswegs die Brache, als die es von interessierter Seite immer dargestellt wird. Mehr oder weniger im Verborgenen arbeiten dort viele Menschen, treiben Handel oder machen Kunst. Diese Leute entwickeln den Standort ohne einen Masterplan und ohne Profitgier – einfach so. Diesem Treiben zollen DEINE FREUNDE Tribut.

Gegen die Maximalforderung der Investorengruppe, an dieser zentralen Stelle in Ehrenfeld ein gesichtsloses Einkaufszentrum zu errichten, stellen DEINE FREUNDE ihre Maximalforderung nach einem Park – dem Paul-Bauwens-Adenauer-Park/Honourfield Central Park. Ehrenfeld ist keinesfalls gesegnet mit Grünflächen. Sowohl der Blücherpark, als auch der Grüngürtel sind von vielspurigen Lärmschneisen vom Stadtteil abgetrennt – im Viertel selbst finden sich dagegen kaum Orte mit Bäumen, Wiesen oder Sträuchern. Wir wollen das Heliosgelände für die Ehrenfelder zu einem neuen Traumort machen. Wir wollen das Gespenst Shopping-Mall verjagen und die Idee eines echten Parks in die Köpfe pflanzen. Und wir wollen den Bürgern klarmachen, dass, wenn die Shopping-Krake gebaut würde, nicht nur Underground, Schreinerei, Wohnbar, DQE-Halle und weitere Kreativräume verschwinden, sondern auch ein Stück der Geschichte ihres Viertels.

Ein Park würde nicht nur Emissionen an Lärm und Feinstaub reduzieren helfen, sondern auch die auf dem Gelände befindlichen denkmalgeschützten Gebäude – Heliosturm, Rheinlandhalle und Helioshaus – wieder stärker zur Geltung bringen. Das Underground könnte weiter Konzerte veranstalten, die Bäume des Parks würden den Durstigen im Biergarten Schatten spenden. Aus ihren Ateliers würden die Blicke der Kunstschaffenden über grüne Wiesen schweifen. Nischen und Fluchten blieben erhalten und gleichzeitig würden die Ehrenfelder den einen echten Paul-Bauwens-Adenauer-Park/Honourfield Central Park erhalten – zum Verweilen, Picknicken und Sein.

Um Platz für unseren Park zu haben, stellen wir die Bebauung entlang des Ehrenfeldgürtels zur Disposition. Den Bestand entlang der Heliosstraße, vom Underground bis zum Helios-Haus wollen wir erhalten. Bisherige kulturelle Nutzer sollen auf dem Gelände bleiben können, in der Rheinlandhalle können wir uns jedoch teilweise eine neue Nutzung vorstellen. Ziel könnte hier ein Konzert- und Veranstaltungsraum, die Ansiedlung von kulturellen Einrichtungen wie Rheinische Musikschule, VHS und Stadtteilbibliothek sein. Die Idee einer Stiftung, die als EIN Vertragspartner gegenüber den Investoren aufritt, halten wir für reizvoll. In die Erarbeitung eines neuen Konzeptes für den denkmalgeschützen Bestand sollten Partner wie artrmx und Concerto Köln eingebunden werden. Die Öffnung des Heliosturmes für die EinwohnerInnen Ehrenfelds halten wir für nicht verhandelbar.

Eure AG Helios

Links:

Mehr zum Thema bei DEINE FREUNDE

Website der BI Helios, der Bürgerinitiative gegen eine Shopping-Mall

Interessanter Artikel über Paul Bauwens-Adenauer, den Namensgeber des künftigen Parks: Adenauer-Enkel verkaufte hier Grundstücke für 88 Mio. Euro