Hier könnte ein Anfang für die autofreie Innenstadt gelegt werden: auf der Zülpicher Straße im Abschnitt zwischen dem Ring und der Universitätsstraße. Wie eine solche (nicht restlos) autofreie Straße aussehen könnte, stellten mehrere Referent/innen am Dienstag Abend im Geo-Hörsaal der Universität vor.
Der Ort war nicht zufällig gewählt, hatten doch Studentinnen des Geographischen Instituts unter der Leitung von Pamela Hartmann eine Verkehrserhebung u.a. auf der Zülpicher Straße durchgeführt und sie Anwohnern und Politikern vorgestellt. Dass der Autoverkehr dabei einen nachrangigen Charakter hat und den geringsten Anteil am Verkehrsaufkommen besitzt, wurde sehr deutlich, zumal die Verkehrserhebung in der vorlesungsfreien Zeit stattgefunden hatte. Radfahrer, Fußgänger und KVB könnten sich den vor allem um den ruhenden PKW-Verkehr entrümpelten Raum neu und gefahrloser teilen, wie Roland Schüler und Markus Graf in ihrem Vorschlag darlegten. Dass eine solche Idee gut zum Masterplan der Universität zu Köln mit einem zentralen Campus um den Grüngürtel (Holger Schmieschek) passt und auch von denkmalpflegerischer Seite, Stichpunkt: Erhalt der historischen Eisenbahnbrücken (Walter Buschmann), sowie auch in Hinblick auf die Durchgängigkeit des Grüngürtels (Ute Becker) reizvoll ist, dafür sprachen die Beiträge der Referent/innen.
Das gilt … äh, das gilt ab sofort
Mit leichten Eingriffen könnte die derzeitige Situation in dem Abschnitt so geändert werden, dass der motorisierte Durchgangsverkehr unterbunden wird, die Erschließbarkeit für Anwohner über ein Einbahnstraßensystem aber gewährleistet bleibt. Das könnte, sofern sich die Fraktionen der betroffenen Bezirksvertretungen Innenstadt und Lindenthal einig sind, sofort geschehen. Aufwändiger dürfte eine Umgestaltung der Straße werden, die den Raum für Fußgänger, Radfahrer und die KVB neu aufteilt. Hier sollte man auf intelligente Konzepte aus anderen Städten zurückgreifen, die den Schritt zu einer autofreieren Stadt schon längst gewagt haben.
Auch wenn manchen Anwohnern bei den Plänen der Universität, sich immer stärker zu verdichten, unwohl wurde und auch Bedenken gegen eine neue große Partymeile an der Zülpicher Straße aufkamen, den größten Applaus fanden immer die Beiträge, die sich eine Straße ohne Auto vorstellen konnten.
Lieber Herr Kummer, danke für Ihren Kommentar. Eine erste Verkehrserhebung hat ja gezeigt, dass die Zülpicher Straße als Verkehrsinfrastruktur wichtig ist – allerdings nur für die Fußgänger, den Radverkehr und die KVB. Der motorisierte Individualverkehr stellt nicht den größten Anteil der Verkehrsteilnehmer dar. Selbst wenn der MIV ausgeschlossen wird, die Zülpicher Str. wird für Anwohner/innen und Lieferverkehr befahrbar bleiben und auch für die Rettungskräfte wird es eine Lösung geben. Wie der Verkehr sich auf die Ausweichrouten verteilen wird, bleibt noch zu untersuchen. Was aber jetzt schon fest steht: die Zülpicher Str. wird keine Fußgängerzone, sondern Radverkehr und KVB teilen sich die Straßenmitte, die Fußgänger erhaöten mehr Platz auf den zur Zeit viel zu engen Gehwegen – so stelle ich mir das zumindest vor. Und in diesem Punkt sind sich auch die Bezirksvertretungen Innenstadt und Lindenthal schon einig. Dass man jetzt schon weiter denken muss, als nur an das Teilstück der Straße, da gebe ich Ihnen vollkommen recht.
Urbanes Wohnen und Leben finden viele attraktiv…Wir auch. Es bedarf jedoch einen Infrastrukturmasterplan der über die Lokale Brille hinausgeht.
Unterirdische Infrastrukturen kann man sich im Bereich des inneren Grüngürtel mit Schaffung von Parkraum kreuzungsfreiem Zu- und Abfahrten zur Uni,Uninstituten,Uniklinikum ( Rettungszugriff und notwendige Logistik),Gericht,Arge, Gewerbe und anderen benachbarten Kliniken vorstellen mit Einbindung einer unterirdischen KVB Trasse. Flügende Strassenbahnen im 10 min Takt ,Rettungsfahrzeugeinsatz, Lkw Betrieb in einer Fussgängerzone? DIes ist ein Mammutprojekt und nicht zu stemmen nach dem Motto: Da stellen wir mal ein Schild auf um spazieren oder feiern zu gehen. D.h. es kann funktionieren In der vertikalen Anordnung und Trennung von notwendigen Verkehrsinfrastrukturen und den gewünschten Fussgängerzentren…