Der durch Menschen verursachte Klimawandel ist bereits im Gange und auch in Köln werden die Folgen in den nächsten Jahrzehnten spürbar werden. Von den schlimmsten Folgen werden wir vorerst verschont bleiben: Hurricanes und Tornados werden wir wohl nicht erleben und auch der Anstieg des Meeresspiegels wird Köln nicht direkt treffen.

Aber Wetterextreme werden auch hier zunehmen. Stürme, Starkregen und Rheinhochwasser werden ebenso zunehmen wie Phasen von Trockenheit und großer Hitze.Vor allem vor Letzterem können wir uns besser schützen. Eine Durchgrünung des Stadtkörpers vermindert durch Beschattung von Flächen und Fassaden und durch Verdunstung von Wasser effektiv die Aufheizung und sorgt für ein angenehmeres Klima auch in Hitzeperioden.

Auf der Klimakarte der Stadt Köln erkennt man deutlich die Bedeutung des inneren und äußeren Grüngürtels, sowie der radialen Verbindungen.

KLimakarte_1Im Bereich Nippes sind Ginsterpfadgelände/Nordfriedhof und Pferderennbahn gut zu erkennen (Pfeile 1), die als hellblaue Zungen nach Süden zeigen. Nordpark und Johannes-Giesberts-Park sind in grün als Übergang zum inneren Grüngürtel ebenfalls gut erkennbar (Pfeil 2). Bei kleinteiligerer Erfassung des Klimas in dem Areal würde man Toni-Steingass-Park und Nippesser Tälchen (Pfeile 3) sicherlich auch dem „Klima der Parkanlagen“ und nicht dem „Stadtklima II“ zu ordnen. Die klimatische Bedeutung des Bereichs der Gürteltrasse für Nippes, aber auch als Frischluftschneise Richtung Innenstadt wäre noch stärker zu sehen.

Eine Autostraße durch diesen Bereich würde diese Funktion deutlich verschlechtern. Asphalt heizt sich bei Sonneneinstrahlung stärker auf und speichert diese Hitze bis in die Nacht, zum Nachteil der angrenzenden Wohngebiete.

Zusätzlich würde durch die Versiegelung großer Flächen zukünftig Regenwasser nicht mehr versickern, sondern über die Kanalisation in den Rhein geleitet, pro Quadratmeter ca. 600l im Jahr. Mit jedem Quadratmeter neu versiegelter Fläche steigt die Gefahr von Überflutungen bei Starkregenereignissen und Rheinhochwassern in langen Regenphasen weiter an.

Im Jahr 2014 war Münster von einem Starkregenereigniss betroffen. Innerhalb von 7 Stunden fielen 290 Liter Regen pro Quadratmeter. Zwei Mensche starben und es entstanden Schäden in Höhe von 140 Millionen €. Allein die Entsorgung der 12.000 (!) Tonnen Unwettermüll (Sperrmüll, Elektroschrott…) kostete die Stadt Münster 2,4 Mio €. Solche Ereignisse wird es in Zukunft häufiger geben und Fachleute empfehlen den Städten dringend sich darauf vorzubereiten. Maßnahmen sind z.B. Entsiegelung von Flächen, Versickern von Regenwasser, Schaffung von Retentionsräumen (Überflutungsflächen in Stadtquartieren)

Was Fachleute sicher nicht empfehlen, ist öffentliche Grünflächen unter Asphalt verschwinden zu lassen.