Für kulturelle Vielfalt und Kreativität in Ehrenfeld
Der Artikel stammt vom 4.3., und wurde heute (7.3.)korrigiert. Die Räumung ist wohl verschoben! :)
Eigentümer ist wohl auch nicht, wie zunächst angenommen die inzwischen privatisierte LEG, sondern die NRW-Tocher NRW Urban. Infos aus dem Artikel des Kölner Stadtanzeigers.
Artikel vom 4.3.! Das Aussterben der Nischen und kleinen Freiräume für Subkultur geht weiter. Mit der Kolbhalle ist ein weiterer aussergewöhnlicher Ort bedroht, einer der Orte die doch eigentlich Ehrenfelds Charme ausmachen. Die Rechtslage ist verworren, und sieht aktuell (4.3.13) nicht gut für die Nutzer der Kolbhalle aus, die Räumung ist für den 11.3.2013 frühmorgens angekündigt.
Nicht allen ist die Kolbhalle in der Helmholtzstraße 8 – 32 bekannt, zeitweise gab es hier in einem Trakt auch Partys und Club – die große Halle jedoch wird seit 1989 von Künstlern genutzt, und hier wird in erster Linie gelebt und gearbeitet. Natürlich war und ist der Raum für Besucher zugänglich, aber es handelte sich immer eher um einen Wohn- und Arbeitsraum.
Nun bedürfen die Nutzer aber unsere Solidarität, auch wenn die Kolbhalle nicht so populär und im öffentlichen Bewusstsein verankert ist wie etwa Odonien. Im akuten Konflikt sind auch Anwälte eingeschaltet, und im Mobilisieren geben sich die Nutzer derzeit alle Mühe, doch die Zeit drängt und die Tage verrinnen.
Eigentümer ist zur Zeit NRW Urban (eine 100%ige Land NRW Tochter), Mieter ist die Stadt Köln, die Bewohner der Kolbhalle (organiersiert im Verein Wir selbst e.V.) sind Untermieter. Im Rechtsstreit geht es wohl um säumige Untermieten, aber auch darum ob es um einen Gewerbe- oder Wohnungsmietvertrag handelt.
Die neuen Nachbarn von gegenüber – Nutzer sagen, dass es keine Konflikte gibt. Auch hier standen Hallen der Kolb Maschinenfabrik.
Mehr Informationen findet Ihr hier:
Kunstfabrik Kolbhalle (mit Telefonnummer für Kontaktaufnahme)
Kolbhalle.de
Bei facebook: Rettet die Kolbhalle und Kolbhalle
Eine Video-Doku über die Kolbhalle
Ein ganz kurzer Video-Einblick in die Halle
Kommt zur Demo am 7.3.2013 – 15 Uhr auf dem Rudolfplatz Köln! Infos hier
Hier noch dokumentiert die Erläuterungen der Nutzer der Kolbhalle, mit einem Link zur Petition:
“Die Kolbhalle muss gerettet werden!
Bitte unterschreiben Sie die Petition und geben Sie uns Ihr like!
http://www.thepetitionsite.com/770/449/228/koeln-verjagt-kuenstler-stoppt-die-raeumung-der-kolbhallekolbfabrik-artist-community/
Wir fordern eine Fortsetzung der Kultur- und Integrationsarbeit, die in der Kolb Fabrik Artist Community seit 23 Jahren geleistet wurde.
Bürger sagen „Wir brauchen nicht noch mehr Wohnblöcke von anonymen Investoren! Köln braucht echte, gelebte Kunst und Begegnung zwischen den Kulturen!!!!“
Der Verein Wir Selbst e.V. kämpft seit 23 Jahren für Freiraum und Toleranz, leistet Integrationsarbeit durch gelebte Kunst und durch die Schaffung von Freiräumen für interkulturelle Begegnungen.
Eine kulturell affine Stadt wie Köln kann auf eine solchen Platz der Begegnung der Künste wie auch der Völker nicht verzichten.
Die Stadt Köln und ihre Menschen haben der Kolb Fabrik vieles zu verdanken.
Die Räumung der Kolbhalle würde die Räumung einer internationalen Gemeinschaft bedeuten, denn seit Jahren findet auf dem Gelände Integrationsarbeit auf höchstem Niveau statt.
Menschen aller Nationalitäten treffen in der Kolb Fabrik stets ein offenes non-kommerzielles Kulturprogramm an. Für alle Menschen, ob arm oder reich und egal von welcher Abstammung bietet sich ein reichhaltiger Platz der Begegnung.
Künstler aus Paris, London, Liverpool, Buenos Aires,
Türkei, Togo, Ghana, Eritrea, Kongo u.v.m. gehören zu den regelmäßigen Gästen und Freunden des gemeinnützigen Vereines.
Die Kultur- und Integrationsarbeit die in der Kolb Fabrik Ehrenfeld statt findet, ist ein großer Verdienst für das Wohl und die Vielfalt unserer Stadt, weil sich hier die verschiedensten Kulturen begegnen und ein tolerantes, kommunikatives Miteinander entwickeln können.
Die Kolbfabrik Artist Community ist in Köln seit 23 Jahren eine bedeutende und
geschichtsträchtige Institution für kulturelle Themen wie freie Kunst, Musik,
Begegnung von Kulturen und alternativem Zusammenleben.
„Als außergewöhnlicher Schauplatz hat sich die Kolbhalle schon oftmals erwiesen.“
Die Kolb Fabrik zieht Künstler und Touristen aus der ganzen Welt an.
Thomas Baumgärtel, der weltberühmte Bananensprayer, stellte zusammen mit den Gründern von City Leaks in Kooperation mit ArtRMX mehrere Male auf dem Gelände aus. Der Film “Sandmann” mit Goetz George so wie
zahlreiche Folgen der Serie Tatort wurden auf dem Gelände produziert. Auch für die MMC Studios bot die Kolbhalle einen reichen Schauplatz für spannende, kulturell aufgeladene Szenen.
Auflösung einer interkulturellen Gemeinschaft? Nein !! Auf Keinen Fall!!
Dieser einzigartige Ort soll nun geräumt werden auf Grund eines nicht
rechtskräftigen Urteils durch einen Richter des Amtsgerichts Köln.
Die Kunst wird verjagt.
Sterilität verdrängt Vielfalt!??? Mit Ihrer Kraft nicht in Köln!!!!!
Bisher wurde jede Gerichtsverhandlung für die Kolb Fabrik gewonnen.
Die Stadt Köln hat das Gelände der Kolb Fabrik vor 23 Jahren speziell für die Bedürfnisse der Künstler modifiziert, doch hat sie ihnen seit 2000 des öfteren Steine in den Weg gelegt. Sie zeigte sich unkooperativ und hielt Zusagen oftmals nicht ein.
Ein Kölner Richter widersetzte sich nun Berichten zu Folge den Beschlüssen des Oberlandesgerichtes und des Landgerichtes mit einem scheinbar eigenmächtigen Urteil für eine Räumung. Diese Information ist allerdings als
trotz Berufung gegen das eigenmächtigen Urteil, will die Stadt nun räumen.
Der Richter akzeptierte nicht den Wohnmietvertrag, deutete ihn um in einen
Gewerbemietvertrag.
Nun soll die Halle geräumt und die darin enthaltene Kunst, die sich seit 23 Jahren dort angesammelt hat, zerstört werden.
Doch es geht hier nicht um ein Gebäude: Das soziale Gefüge und eine wirkliche Stätte der Begegnung zwischen den Nationen unserer Stadt wird hier massiv angetastet.
Die Kolbfabrik Artist Community bietet einen breiten Fundus an historischen Restaurationsobjekten und Filmrequisiten,u.a den älteste Zirkus Wagen Kölns
Auch traditionelle Holzbauwagenkunst wird hier betrieben.
Unter den Kunstobjekten und Installationen befinden sich u.a. einzigartige kinetische Kunstwerke.
Stark frequentierte Kunstveranstaltungen machten die Kolbfabrik stets zu einem fantastischen Ort:
Das Labyrinth, Das Marsprojekt, Das Sommerbluttheater, Auftritte von Jazzlegenden Helge Schneider und Frank Köllges, sowie zahlreiche kostenlose Kunst- und Kulturveranstaltungen.
Dieser Ort darf den Kölnern und ihren Gästen nicht weggenommen werden!!!
Dass diese ehrlichen und bescheidenen Künstler der Kolb Fabrik nun vertrieben werden sollen, ist unangemessen, bereichern sie doch unsere Stadt durch ihre Kunst, Gedanken und durch die Freiräume, die sie schaffen.
Wir brauchen nicht noch mehr Wohnblöcke von anonymen Investoren! Köln braucht echte, gelebte Kunst und Orte der Begegnung zwischen den Kulturen!!!!
Das Thema ist extrem relevant für den gesamten kulturellen Diskurs unserer Stadt.
Werden unsere Räte zulassen, dass erneut das Lebendige, Bunte,
Bereichernde zu Gunsten kapitalistischer Ziele verbannt wird?
Nein! Nicht mit Ihrer Hilfe.
Wenn wir dieses Thema zur Diskussion stellen, wird es gewiss viel Aufmerksamkeit erregen und die Öffentlichkeit dahingehend aktivieren, dass Lebensqualität in Köln sowohl mit gelebter Kunst und Kultur als auch mit einem friedlichen Miteinander der Kulturen einher geht.
Eben diese gelebte Form von Kunst Begegnung ist täglich in der Kolb Fabrik zu
beobachten.
Bitte helfen Sie, der Stadt Köln die Augen zu öffnen und den Künstlern und Machern der Kolb Fabrik in der Helmholtzstraße in Ehrenfeld eine Aussicht auf die Fortsetzung ihres gemeinnützigen Projektes zu gewährleisten.
Ihre Stimme zählt!”
Unterbinden Sie bitte die Räumung des Kolbgeländes und gestalten Sie Köln als eine flexible, facettenreiche und vor allem humane Kunst-, Kultur- und Medienstadt.