Bitte weitersagen!
Info- und Diskussionsveranstaltung zum Heliosgelände
Das Heliosgelände in Ehrenfeld ist eine der prominentesten Brachen in Köln. Nun wurde bekannt, dass der Eigentümer des Geländes, die Bauwens-Gruppe, neben einer Mischbebauung aus Wohnungen und Büros auch ein großes Einzelhandelszentrum plant. Im Mai 2010 hat sich die „Bürgerinitiative Helios“ gegründet, die diese Entwicklungen kritisch begleitet und eigene Perspektiven für das Heliosgelände und den Stadtteil Ehrenfeld entwickelt.
Am Mittwoch, dem 30.06.2010, lädt die „Bürgerinitiative Helios“ um 20.00 Uhr zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung ins Bürgerzentrum Ehrenfeld (Büze) ein. Folgender Ablauf ist geplant:
1.) Begrüßung durch die Moderatorin Claudia Hennen (freie Journalistin)
2.) Einführung in das Thema aus planungsrechtlicher Sicht und Vorstellung einer vorliegenden Potenzialanalyse zum Einzelhandel durch Stadtentwicklungsdezernent Bernd Streitberger (angefragt)
3.) Vorstellung von Planungsalternativen mit Bürgerbefragung (Fragebogen) durch Mitglieder der Bürgerinitiative; Gastbeitrag von Sabine Voggenreiter vom Design Quartier Ehrenfeld (angefragt)
4.) Talkrunde mit Betroffenen (u.a. jetzige Nutzer des Geländes und Einzelhändler aus der Umgebung); im Anschluss Diskussion mit dem Publikum
Termin: 30.06.2010
Uhrzeit: 20.00 Uhr (! Nicht 19:30 Uhr, wie auf den Flyern angekündigt!)
Ort: Großer Saal im Bürgerzentrum Ehrenfeld (Büze), Venloer Str. 429
Am 5. Mai 2010 wurde im Weltempfänger in Ehrenfeld die Bürgerinitiative Helios gegründet. Rund 50 EhrenfelderInnen kamen, einzelne Anwesende berichteten zunächst über den Stand der Dinge. In der anschliessenden Diskussion wurde schnell klar, daß die Mehrheit der BesucherInnen sich gegen ein Einkaufszentrum aussprach. Aber auch diejenigen, die sich vorstellen könnten ein möglichst kleines Einkaufszentrum zu dulden, machten sich große Sorgen um die Auswirkungen auf den bestehenden Ehrenfelder Einzelhandel. Ein gemeinsames Anliegen aller ist es mögliche Alternativen zu entwickeln, den Bestand wie Underground und Italienischer Supermarkt zu erhalten, und möglichst viel Grün zu realisieren.
Wie geht es weiter?
Um unseren Protest weiter in die Bevölkerung zu tragen, wollen wir noch vor den Sommerferien im Ehrenfelder Bürgerzentrum zwei Informationsverstaltungen durchführen. Zu Podiumsdiskussionen sollen Beteiligte wie Verwaltung, Gutachter, und betroffene Händler eingeladen werden. – Parallel sollen aber auch verschiedene andere Aktionen stattfinden, wie z.B. ein Videobefragung von Ehrenfelder BürgerInnen und Geschäftsleuten, oder die Entwicklung erster Alternativmodelle für das Gelände.
Kontakt
Die Wählergruppe DEINE FREUNDE wollte diese Bürgerinitiative nur anstoßen, aber später weiterhin begleiten. Bis die BI eigenen Strukturen entwickelt hat (Webseite etc.), sind wir nur über folgende mail-Adresse zu erreichen: helios@deinefreunde.org – Wer möchte kann sich hier auf einen Newsletter eintragen lassen. Die Daten werden natürlich vertraulich behandelt. Die Eintragung auf dieser Liste bedeutet nur, dass man weitere Informationen erhält, Namen werden selbstverständlich nicht veröffentlicht. – Wer will, kann aber auch auf dieser Seite Kommentare hinterlassen.
Und sonst?
Wir freuen uns über alle Aktivitäten, die helfen dieses Einkaufszentrum zu verhindern. Sprecht mit Betroffenen, politischen Vertretern, den Investoren. Tut Eure Meinung in Leserbriefen kund, oder werbt für unsere Initiative! Die Pläne für die Mall stehen noch ganz am Anfang, wir haben alle Chancen sie zu verhindern!
Unseren ausführlichen Artikel mit allen Infos und vielen Links zum Thema findest Du hier: http://tinyurl.com/3ycnsxt
Artikel aus dem Kölner Stadt-Anzeiger (Quer durch Köln) vom 13./14. Mai 2010
Unmut wegen der Shopping-Mall
HELIOS-GELÄNDE Im Lokal Weltempfänger gründete sich eine Bürgerinitiative gegen neues Bauvorhaben
VON DIRK RISSE
Ehrenfeld. Die Konkurrenz könnte schon bald in Sichtweite auftauchen. Axel Stadtländer müsste nur ein paar Schritte von seiner Bunt-Buchhandlung an der Venloer Straße 338 bis zum Ehrenfeldgürtel gehen, um sie im geplanten Einkaufszentrum auf dem Helios-Areal zu sehen. 20 000 Quadratmeter Einkaufsparadies, zahlreiche Läden und auch eine große Buchhandlung sind im Gespräch. „Wenn da eine große Buchkette reingeht, kämpfen wir um unsere Existenz”, sagt Stadtländer. Den Schnäppchenpreisen der Branchenriesen könnten kleine Fachhändler wie er kaum etwas entgegensetzen.
Horrorvorstellung
Noch hat der Eigentümer des Helios-Geländes, die Unternehmensgruppe Bauwens, keine Details zur Bebauung des Geländes zwischen Vogelsanger Straße, Venloer Straße, Ehrenfeldgürtel und Heliosstraße auf den Tisch gelegt. Noch gibt es weder Bebauungsplan noch Ratsbeschluss, doch unter den Geschäftsleuten und Nachbarn schlägt der Unmut gegen eine mögliche Shopping-Mall hohe Wellen. 50 Anwohner haben sich mittlerweile der Bürgerinitiative Helios-Gelände angeschlossen, die sich kürzlich im Lokal Weltempfänger gegründet hatte. Arbeitsgruppen sollen in den kommenden Tagen gebildet, Gegenvorschläge zu den Ideen des Investors gemacht werden. Man sei noch ganz am Anfang, sagt Mitinitiator Thor Zimmermann. Klar ist aber: „Wir wollen kein Einkaufszentrum.” Mancher Ehrenfelder wird deutlicher: „Das Einkaufszentrum ist eine Horrorvorstellung”, sagt Architektin Almut Skriver. Zwar könne sie nachvollziehen, dass der Investor mit dem Areal Geld verdienen wolle. Anderseits stünde die Identität des Viertel auf dem Spiel. „Wenn ich mit jemanden in Berlin spreche, weiß der, was Ehrenfeld ist.” Charmante kleine Läden, Szenelokale, multikulturelles Flair. Anwohnerin Sabine Röser fühlt sich von den Investoren in die Zange genommen. „Die sind wie eine Geißel.” Jetzt macht die Idee für einen Park auf dem Helios-Gelände die Runde. Manche Anwohner halten das für eine kühne Vision. Thor Zimmermann kann sich aber sehr gut Senioren auf Bänken, herumtollende Hunde und spielende Kinder rund um den Helios-Turm vorstellen.
Unklar ist aber noch, wie sich die Politik verhält. Das Areal befindet sich zwar in Privatbesitz der Bauwens-Gruppe, der Rat könnte dem Investor per Bebauungsplan aber Auflagen machen, sagt Ratsherrin Bettina Tull, die für die Grünen im Stadtentwicklungsausschuss sitzt. Ihre Fraktion werde einem großen Einkaufszentrum nicht zustimmen. Allerdings habe Bauwens ein Recht darauf, eine ähnlich große Verkaufsfläche einzuplanen wie sie bereits besteht: Auf 12 000 Quadratmetern befinden sich derzeit der Club Underground, ein italienisches Feinkostgeschäft und eine Filiale des Fast-Food-Restaurants Burger King. Ob die nach dem Umbau bleiben können, steht in den Sternen.
Die Kölner Rundschau schrieb am 13.5.2010
„Am unteren Ende bleiben”
Weiter heftige Diskussionen um geplantes Einkaufszentrum
Von HANS-WILLI HERMANS
EHRENFELD. Der Widerstand formiert sich. Im Hostel Weltempfänger” kamen knapp 50 Bürger zusammen, die die Pläne zur Bebauung des Helios-Geländes mit Sorge verfolgen. Die Partei Deine Freunde” hatte zur Gründung einer Bürgerinitiative aufgerufen gegen das Vorhaben der Bauwens-Gruppe, dort ein Einkaufszentrum (EKZ) mit einer Größe von 20 600 -Quadratmetern zu errichten. ,Wir wollen die Initiative nicht an die Partei anbinden, sondern nur einen Anstoß geben”, stellte Simone Lipski, Pressesprecherin der Freunde” klar.
Über die Maximalforderung der Freunde”, das Gelände künftig zum Bürgerpark” umzugestalten, so Lipski, werde die Initiative mit sich reden lassen. Das beruhigte auch Christiane Martin, Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Bezirksvertretung (BV). Sie möchte die Initiative beratend begleiten: Wir müssen realistisch bleiben und versuchen, am unteren Ende der 15 -bis 17 000 Quadratmeter Verkaufsf läche zu bleiben, die bislang im Gespräch waren.”
Eine Diskussion in der BV über die bislang bekannten Zahlen, an der auch Marc Höhmann vom Amt für Stadtplanung beteiligt war, hatte die Gemüter keineswegs beruhigt. Gegen die vorgesehene Filiale von Thalia mit 680 Quadratmetern etwa sprach sich Ralf Klemm (Grüne) vehement aus: Wir haben hier drei Buchläden, die wären in ihrer Existenz bedroht”, meinte er. Höhmann verdeutlichte noch einmal, dass das Einkaufszentrum Venloer Straße durch eine Ergänzung des Angebots in Sortimenten wie hochwertige Textilien oder Elektro-Artikel an Attraktivität gewinnen könne. Darum gehe es: Unsere Aufgabe ist der Schutz der Einkaufszentren, nicht der Schutz einzelner Läden. Konkurrenz wollen wir nicht unterbinden.” Eine Faustregel besage, dass eine Umverteilung” von zehn Prozent des Umsatzes innerhalb eines Sortiments von einem Einkaufszentrum ins andere verträglich sei.
Im Sortiment Bekleidung, für das rund 8000 Quadratmeter vorgesehen sind, sei aber die „Schmerzgrenze” überschritten. Die liegt laut Gutachten bei 7000 Quadratmetern. Insgesamt halten die Verfasser 18 500 Quadratmeter Verkaufsfläche für vertretbar.
Zweifel kamen auch auf, ob die im künftigen Bebauungsplan festgelegte Quadratmeterzahl für einzelne Sortimente später auch von der Verwaltung kontrolliert wird. Wenn etwa nach einigen Jahren die ersten Geschäfte wieder schließen und der Investor nach neuen Mietern sucht. Die SPD blieb skeptisch: .17000 Quadratmeter sollten reichen”, meinte ihr Fraktionsvorsitzender Hans-Peter Juretzki. CDU-Fraktionsvorsitzende Jutta Kaiser dagegen betonte: Wir müssen Kunden zurückholen, die abgewandert sind.” Carl Barthel (CDU) erklärte: Von mir aus kann der Investor so viel Verkaufsfläche haben wie er will. Das ist gut für Ehrenfeld.”
Werner Binz hat Gespräche mit Vertretern der Bauwens-Gruppe geführt: Es gibt Übereinstimmungen, gegen einen Elektro-Markt oder hochwertige Bekleidungsläden haben wir nichts”, teilte der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Ehrenfelder Geschäftsleute mit. Aber im neuen EKZ sei auch Lebensmittelhandel in einer Größenordnung von rund 2500 Quadratmetern vorgesehen: Wenn Kunden dort alles kaufen können, dann verlassen sie es auch nicht mehr, und die Venloer Straße trocknet aus.”
Micki Pick, Betreiber des vom Abriss bedrohten Szene-Lokals „Underground” auf dem Helios-Gelände, bleibt derweil ruhig. Wir haben einen Mietvertrag mit Bauwens und bisher noch kein Wort von ihnen gehört. Außerdem setzen sich SPD und Grüne für uns ein. Wir bleiben noch ein paar Jahre hier.” Bei der Initiative werde er mitmachen: Wenn ich helfen kann.”
Artikel der Stadtrevue vom Juni 2010
Hier wird gerne geschrieben, was alles nicht gehen soll. Aber wie so ein Arreal zukunftsträchtig und für Investoren interessant bebaut werden soll, da hab ich bisher noch nix sinnvolles gelesen. Und noch eine verkehrsberuhigte Besserverdiendensiedlung zerstört Ehrenfeld mehr als ein Einkaufszentrum. Und was spricht gegen eine großangelegte gewerbliche Bebauung am Ehrenfeldgürtel zwischen Venloer und Vogelsanger? Da könnte dann das erhaltenswerte Underground eingebunden werden und bestehen bleiben. Und vielleicht finden die politsch Korrekten und Hauptbenkenträgerja auch mal einen Investor, der das schützendwerte Heliosgelände gewerblich und kulturell erschließen möchte. Ich finde es zudem nicht stadtteilfördernd da eine Schule oder Kindertagesstätte zu errichten, da sollten andere Industriebrachen in Ehrenfeld, abseits des Shoppingbereiches genutzt werden.
Danke sehr an den Autor.
Gruss Nanna
[…] ist gerade hier in Köln-Ehrenfeld momentan ein Riesenthema, das ich hier jetzt nicht in zwei Sätzen abhandeln kann bzw. möchte. Ist nämlich ein wenig […]
Ehrenfeld wird kaputtsaniert: nicht nur das Helios-Gelände soll “schick” werden. Wenn ich mir den entstehenden Neubau in der Leyendecker Str. ansehe (exclusive Eigentumswohnungen – in dieser Gegend!!!) wird mir schlecht! Ursprünglichkeit, Geschichte und der spezielle Charme werden zerstört und durch abgeleckte, seelenlose Scheiße ersetzt, wo es natürlich heißt: kaufen, kaufen, kaufen. Ich will keine Bonzen in Ehrenfeld!!!!! Ich will kreative Freiräume und Kultur, die von Menschen gemacht wird und nicht von Konzernen!
BONZEN RAUS AUS EHRENFELD!!!!!!
liebe leute… wo ist denn jetzt schon wieder das problem? was spricht denn gegen ein einkaufszenter? die venloer strasse ist schon seit jahren “tot”. welche fachgeschäfte werden denn dort zerstört? ich lebe seit meiner geburt in ehrenfeld… und mit sicherheit ist so ein einkaufszenter eine tolle bereicherung für ehrenfeld. jedenfalls gefällt es mir besser ein shopping-zenter zu haben, als am anderen ende von ehrenfeld die moschee zu sehen. dieses ding paßt absolut nicht dahin. aber das ist ein anderes thema.
Sehr geehrte Damen und Herren,
auch die Partei “Die Linke” will nicht alles hinnehmen, was ein Investor plant. Im Namen des Ortsvebandvorstandes möchte ich mich als Verbindungs mann zwischen der Bürgerinitiative und des Ortsverbandes vorstellen. Zu
meiner Person ist zu sagen, daß ich jahrelang als Bau- und Projektleiter im Schlüsselfertigbau tätig war, das Gutachten zu dem Bauvorhaben habe ich/wir gelesen und bin/sind der Meinung, daß das Bauvorhaben, so wie geplant ist auf alle Fälle kritikwürdig ist. Bitte laden Sie mich zu der nächsten Versammlung ein. Mein Schreiben an Sie ist mit den Herren Michael Giese und Jörg Detjen abgestimmt.
Mit freundlichen Grüßen
Ludwig Flau
Eine BI zum Heliosgelände ist gute Sache! Nur Druck von der Bürger-Basis kann helfen das Heliosgelände zu einem lebendigen Bestandteil von Ehrenfeld zu machen. Gegen ein Shopping-Center – ein attraktiver Mix aus Arbeiten, Einkaufen, Wohnen, und Freizeit (mit kurzen Wegen) muss etabliert werden. Das heisst: mehr Wohnungen und mehr Grünflächen / Freiflächen sollen geschaffen werden. Der Investor sollte davon überzeugt werden, dass das auch in seinem Interesse ist. Rendite darf nicht das einzige Kriterium sein bei der Stadtentwicklung.