Am 15. Mai 2017 gab es einen furchtbaren Unfall an der Kreuzung Subbelrather Straße/Innere Kanalstraße in Köln-Ehrenfeld: Ein rechtsabbiegender LKW überrollte einen Radfahrer. Der verstarb an den Folgen des Unfalls. Die Bezirksvertretung Ehrenfeld beschloss daraufhin am 12. Juni 2017 Maßnahmen, um die Kreuzung für Fußgänger*innen und Radler*innen zu sichern.

Keine dieser Maßnahmen wurde umgesetzt. Dafür steht an der Kreuzung nun eine Ampel, die Fußgänger*innen und Radler*innen nahezu schikaniert: Während die Autofahrer auf der Subbelrather Straße Richtung Innenstadt bei Grün über die Innere Kanalstraße rauschen, stehen Radfahrer an einer roten Ampel am Rechtsabbieger und schauen in der Ferne auf eine grüne Ampel zum Queren der Inneren Kanalstraße. Wenn die dann wieder rot wird, bekommt man endlich am Rechstabbieger grün und darf dann auf den nächsten Ampelumlauf warten.

DEINE FREUNDE Verkehrsreferent Rainer Kiel hat eine handfeste, superschnelle Maßnahme, mit der man diese Kreuzung SOFORT entschärfen könnte. Und das zu geringsten Kosten: Stopp-Schilder für die Autofahrer am Rechstabbieger aufstellen. Wenn schon eine Ampel für die Rechstabbieger, dann mit anderer Schaltung. Wenn die Autofahrer auf der Inneren Kanalstraße grün haben, zeigt die Ampel am Rechtsabbieger für die Autos rot. Bekommt der Verkehr auf der Subbelrather Straße grün, wechselt die Ampel mit einer gewissen Verzögerung auf Gelb blinkend. Für Radfahrer und Fußgänger gibt es keine Signalisierung, damit sie an der Stelle immer Vorrang haben. (Zur Erinnerung: Die Radler und Fußgänger wechseln ihre Richtung ja nicht, sie fahren einfach geradeaus. Genau wie der PKW-Verkehr auf der Subbelrather Straße.) Die Autos haben am Rechtsabbieger niemals grün, sondern müssen immer an dem Stopschild halten und zuerst auf die Radfahrer und Fußgänger achten. Die Ampel könnte noch verkehrsabhängig gesteuert werden, damit am Rechtsabbieger niemand in den verkehrsarmen Zeiten unnötig an einer roten Ampel stehen muss.

Alternativ sperrt man den Rechstabbieger für die Autos komplett und nimmt den Autoverkehr mit in die bestehende Signalisierung. So schützt man Radfahrer und Fußgänger ohne sie zu behindern!

Wir wissen natürlich, dass der Weg zur Verkehrswende in Köln ein langer und steiniger ist. Gleichwohl: Eine solche Installation … im Jahr 2017 und in Zeiten von “KölnMobil2025” … hätten wir, ganz ehrlich, kaum für möglich gehalten.

Die aktuelle Situation zeigt dieses Video. Es gibt viel Verwirrung bei allen Verkehrsteilnehmer*innen und die Kreuzung scheint nun gefährlicher als vor Installation der Ampelanlage. Bilder von der Kreuzung haben wir weiter unten eingestellt.

Und hier ganze 10 Minuten Verkehrsbeobachtung…

Zurecht formiert sich grundsätzlicher Widerstand gegen diese Ampel. Denn: Schon längst gibt es sie ja, die neue Mobilitätskultur in Köln. In den Köpfen der vielen, die mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind und die sich eine saubere Mobilität wünschen, die das Gemeinwohl stärkt. Leider ist das noch nicht bei allen Mitgliedern der Verkehrsplanung in Köln angekommen …

Zur Information ein Auszug aus der Niederschrift 24. Sitzung der Bezirksvertretung Ehrenfeld am 12.06.2017

8.2 Sicherere Kreuzungen, Teil 1, Gemeinsamer Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und Herrn Schuster (DEINE FREUNDE) vom 27.05.2017 AN/0811/2017

Bezirksvertreter Schuster (DEINE FREUNDE) begründet den Antrag. Beschluss: Die Kreuzung Subbelrather Str./Innere Kanalstr. soll mittels Sofortmaßnahmen baulich so geändert werden, dass die Gefahrenstellen durch die freilaufenden Rechtsabbieger entschärft werden. Dabei sollen insbesondere die Sichtbeziehungen zwischen den Verkehrsteilnehmern ge- währleistet werden (durch Entfernung der Litfass-Säule und der 2 Stellplätze Subbelrather, Höhe Colonius-Carré) und haptische und optische Wahrnehmungskorridore (durch Aufpflasterungen auf allen freilaufenden Rechtsabbiegern) geschaffen werden. Um der vielfach überhöhten Geschwindigkeiten auf der Inneren Kanalstraße zu begegnen, soll die Höchstgeschwindigkeit von 50km/h deutlicher beschildert und deren Einhaltung durch Geschwindigkeitskontrollen überwacht werden. Außerdem soll geprüft werden, wie die freilaufenden Rechtsabbieger rückgebaut und die RadfahrerInnen auf der Fahrbahn geführt werden können.

Eine Bildergalerie von Rainer Kiel: https://klimafreundekoeln.de/wp-content/uploads/2017/07/Rotlichtverstoß_Rad_2.jpg, https://klimafreundekoeln.de/wp-content/uploads/2017/07/Rotlichtverstoß_Auto_2.jpg,