Heliosgelände? Da wird doch eine Schule gebaut!? – Stimmt, aber auch nicht so ganz. Dass Ehrenfelds BürgerInnen eine Shopping Mall im Herzen ihres Stadtteils verhindert haben ist & bleibt ein Erfolg! Dass statt dessen eine moderne und progressive „Inklusive Universitäts-Schule“ (IUS) gebaut wird, ist ein großer Glücksfall! Doch was ist mit dem Rest des Geländes?

Das Bürgerbeteiligungsverfahren darf nicht auf „Schule statt Einkaufszentrum“ reduziert werden. Denn es ging von Anfang an um mehr. Unsere Forderung nach dem „Bauwens Adenauer Park“ auf dem Heliosgelände bekam zwar in einer Umfrage des Kölner Stadt-Anzeigers rund 20% Zustimmung, innerhalb der BI Helios, und auch im Bürgerbeteiligungsverfahren selbst, konnten wir uns damit aber nicht durchsetzen.

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Foto: Pascal Nordmann

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Doch wichtig war allen Beteiligten, und dies wurde immer & immer wieder betont und schriftlich festgehalten: Gute (autofreie) Durchwegung des Geländes und „öffentliche Plätze und Grünflächen mit hoher Aufenthaltsqualität„. All dies und noch mehr (Kulturriegel, Shared Space, preiswertes Wohnen …) wurde in einem Kodex festgehalten.

Das die Wünsche der Bürgerinnen nicht allein Grundlage für weitere Planungen sein konnten, sondern auch eine professionelle Form benötigten ist klar. Ein städtebaulicher Wettbewerb wurde ausgelobt: Im Siegerentwurf des Büros „Ortner und Ortner“ konnte man die Problematik „Utopie vs. Investorenwunsch“ schon ganz gut erkennen, doch die Modifizierung dieses Entwurfes durch die Kölner Verwaltung zog den Ärger der gesamten Bezirksvertretung Ehrenfeld wie der BI Helios auf sich. Einstimmig wies die BV Ehrenfeld den Entwurf zurück, und forderte Erläuterungen und Nachbesserungen. Fromme Wünsche, denn am längeren Hebel sitzt der Stadtentwicklungsausschuss, und ob dieser am 1.10.2015 der BV Ehrenfeld folgen wird, ist völlig offen.

Denn es scheint sich zu zeigen, dass Investor und Verwaltung den längeren Atem haben werden. Privates Engagement in der Bürgerinitiative und ehrenamtliches Arbeiten in Bezirksvertretung oder Stadtrat kosten Freizeit und Kraft – der „Gegner“ arbeitet hingegen mit dutzenden professionellen Kräften und dem nötigen „Know-how“. Immer ein ungleicher Kampf.

Das Underground darf zwar noch zwei, drei Jährchen bleiben – doch dann wird es abgerissen. Ob ein neues Underground auf dem Gelände entstehen wird ist fraglich. Zahlreiche Proberäume, Wohnbar und Parma Delikatessen sind bereits verschwunden, die DQE-Halle wird ebenfalls abgerissen. Die Durchwegung ist mangelhaft, ein Zugang von der Kreuzung Venloer/Gürtel (wie im Siegerentwurf noch geplant, siehe Foto oben) ist bislang nicht mehr vorgesehen. Zum Entwurf der Verwaltung gäbe es viel zu sagen, und noch mehr zu kritisieren. – Christiane Martin (Grüne Fraktionsvorsitzende der Bezirksvertretung Ehrenfeld) bringt es im Kölner Stadt-Anzeiger auf den Punkt: „Der Traum ist aus“.

Und die Plätze? Der Pausenhof der Schule soll wie gefordert öffentlich zugänglich werden. Um den „Schulplatz zu unterstreichen“ ist hingegen „der Platz an der Rheinlandhalle räumlich angemessen verkleinert worden“ – Neusprech der dümmsten Sorte! Und die Grünflächen mit hoher Aufenthaltsqualität? Liest sich in der Antwort der Verwaltung so:
„Größere Grünflächen sind nur als private Gärten in den Wohninnenhöfen vorgesehen.“

Na Danke! …

 

Hier noch visualisiert unsere wichtigsten Kritikpunkte:

Städtebauliches Planungskonzept Heliosgelände Anmerkungen DEINE FREUNDE

Klick auf das Bild – es vergrößert sich

 


P.S.: Es ist zwar mühsam, aber wir werden (nach unseren Kräften) weiter um jeden Grashalm kämpfen! :)

Wer sich informieren will:

Aktuelle Unterlagen zu Heliosgelände (Die Sitzung findet am 1.10.2015 um 15 Uhr im Spanischen Bau des Rathauses statt, und ist ÖFFENTLICH!)

Städtisches und anderes Material zum Heliosgelände

Die Bürgerinitiative Helios

Der Siegerentwurf von Ortner und Ortner (so kommt’s aber NICHT!)


Und so sah unsere Planung für das Heliosgelände aus: Der Bauwens Adenauer Park ;)

Und so sah unsere Planung für das Heliosgelände aus: Der Bauwens Adenauer Park ;) Man beachte: Wohnbar, DQE-Halle, Underground alle durften bleiben wo & wie sie sind! Und wer will kann mit seinem Kölsch auch zum Schatten am Ufer schlendern – warum ist das nicht möglich?