Unsere OB-Kandidatin Nicolin hat sensationelle 14.370 Stimmen bekommen (hey liebe Wähler*innen, vielen Dank für euer Vertrauen!)! Mit 3,45% hat sie es aber leider nicht in die Stichwahl am 27.09. geschafft.

Nun werden wir von beiden Lagern gebeten, ihren jeweiligen Kanditatin in der Stichwahl zu unterstützen. Doch das fällt uns nicht leicht und wir haben ausführlich diskutiert, wie wir uns verhalten sollen.
Das Ergebnis: Wir können keinen der beiden guten Gewissens unterstützen – aber neutral sind wir auch nicht. Wir wollen auch keinen Handel eingehen, bei dem wir unsere Unterstützung an gewisse Zusagen knüpfen. Uns geht es unbedingt um die Sache. Schließlich wollen wir auch den Politikstil verändern.

Deshalb möchten wir euch unsere Haltung zu beiden Optionen so gut es geht transparent machen.

Wir finden viele Teile des Programms der Kölner GRÜNEN gut und freuen uns über ihren Wahlerfolg. Doch unsere Visionen gehen an vielen Stellen darüber hinaus. Die Kölner SPD hat sich bemüht, fortschrittlich zu erscheinen – dennoch gibt es zwischen der SPD und KLIMA FREUNDE beträchlich mehr Unterschiede.

Andreas Kossiski zu empfehlen kommt für uns nicht in Frage. Wir haben ihn in den letzten Wochen bei vielen Diskussionen beobachtet und wir können uns nicht vorstellen, wie mit ihm als OB in den nächsten 5 Jahren fortschrittliche und KLIMAfreundliche Politik in Köln gemacht werden kann. Er könnte – gemeinsam mit der Verwaltung – unheimlich viel verhindern, was ein von GRÜNEN geführter Rat und auch die neu aufgestellten Bezirksvertretungen erreichen wollen. Da ist unsere Haltung klar.

Aber es gab auch Widerstände bei uns, Henriette Reker zu empfehlen, denn sie hat uns – und wie wir im Straßenwahlkampf erfahren haben, auch viele unserer Wähler*Innen – in der letzten Ratsperiode enttäuscht. Sie hat viel versprochen und wenig durchgesetzt. Sie hat in ihrer Amtszeit gezeigt, dass sie von einer Verkehrswende nichts hält (siehe https://klimafreunde.koeln/quo-vadis-gruene-koeln-oekologie-frau-reker-und-das-gruene-wahlprogramm/) Sie hat zwar die schlimmste Klüngel-Sünde der letzten Jahre (die „Börschel-Affaire“) gut gemeistert, aber insgesamt hat sie es nicht geschafft, die Verwaltung zu überzeugen und mit ihr Veränderungen umzusetzten. Wir können nicht sagen, ob sie es überhaupt wollte.

Wir haben dennoch Hoffnung, dass stärkere, veränderte GRÜNE im Rat und in vielen Bezirken zu einer veränderten Haltung Henriette Rekers führen könnten. Das ist aber Spekulation. Wir wissen noch nicht, mit wem die verschiedenen Fraktionen zusammenarbeiten werden und was sich die GRÜNEN zutrauen werden, von ihrem Programm am Ende tatsächlich umzusetzen.

Deshalb haben wir also nur eine Empfehlung für euch: Bitte geht wählen – und macht auch diese Wahl zu einer KLIMAWAHL. Auch wenn das in diesem Fall nur heißt, die weniger schlechte Option zu wählen.

Autor*innen: Inga, Isa, Elke, Klaus & Immanuel (für die KLIMA FREUNDE)